Übersicht zu Fluchtwegsimulation
Einführung | Building Information Modelling | Digitale Fluchtwegsimulation | Normen und Vorschriften | Publikationen | Hersteller | Weitere Informationen
Einführung
Die Digitalisierung bietet den Menschen in vielen verschiedenen Lebensbereichen neue Möglichkeiten. Auch in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) erweitert sie den Horizont für bereits bestehende Sicherheitskonzepte. Mithilfe digitaler Simulationen von Gebäudeplänen lassen sich Evakuierungskonzepte, wie Fluchtwege und Rettungspläne effizienter planen und prüfen, um einen zuverlässigen Schutz für die Gebäudebesucher zu gewährleisten. Fluchtwegsimulationen ermöglichen es frühzeitig Engpässe zu erkennen, die Evakuierungsdauer zu ermitteln und den schnellsten Fluchtweg ausfindig zu machen.
Building Information Modeling (BIM)
Das BIM (Building Information Modeling), auch intelligentes Gebäudemodell genannt, ist eine Methode der datenbasierten Planung, Realisierung und Betreibung von Gebäuden. Immer mehr Planer und Architekten greifen auf digitale und intelligente Gebäudemodelle zurück, da sie alle relevanten Gebäudedaten enthalten und miteinander vernetzen. Zudem sind BIM-Projekte vorteilhaft, da Konstruktionskapazitäten eingespart sowie Fehlerkosten reduziert werden können.
Digitale Fluchtwegsimulation
Für eine digitale Fluchtwegsimulation wird ein 3D-Modell des zu untersuchenden Gebäudes auf Basis der BIM-Planungsunterlagen von Architekten und Planern erstellt. Auf dem 3D-Modell können anschließend einzelne Personen oder Gruppen platziert werden, die sich normalerweise im Gebäude aufhalten und dort agieren. Der Evakuierungsablauf kann auf diese Weise digital nachgestellt und veranschaulicht werden. Dadurch wird deutlich, welche möglichen Fluchtwege es gibt und wie viele Personen im Gebäude zu erwarten sind. So kann die Simulation schon im Planungsprozess des Gebäudes Bereiche ermitteln, die im Falle einer Gefahr als Fluchtwege genutzt werden können. Auf Grundlage des virtuellen Modells, dem „Digital Twin“ (dt. digitaler Zwilling), werden die Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt letztendlich errichtet.
Normen und Vorschriften
Für die Fluchtwegsimulation gelten folgende Normen und Vorschriften:
- DIN 14096:2014-05 Brandschutzordnung – Regeln für das Erstellen und Aushängen
- DIN VDE 14095:2007-05 Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen
- Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A1.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung
- Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR) A2.2 Maßnahmen gegen Brände
- Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) A2.3 Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan
- Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) V3a.2 Barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten
- DIN ISO 23601 Sicherheitskennzeichnung – Flucht- und Rettungspläne
- DIN EN ISO 7010 Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen – Registrierte Sicherheitszeichen
- DIN 14034-6 Graphische Symbole für das Feuerwehrwesen – Teil 6: Bauliche Einrichtungen
- ISO 16069 Graphische Symbole – Sicherheitskennzeichnung – Sicherheitsleitsysteme
- DIN 14036 „Dynamische und Adaptive Fluchtweglenkung – Planung und Umsetzung von richtungsvariablen Konzepten“
Publikationen
- Wie Simulationen auf Basis von digitalen Gebäudemodellen die Gebäudeperformance verbessern (Siemens AG)
- Den Digitalen Zwilling zum Leben erwecken (accu:rate GmbH)
Hersteller
- ACCA Software
- Autodesk GmbH
- Bexel Consulting
- ComputerWorks GmbH
- GRAPHISOFT Center Rhein-Main
- Siemens AG
Weitere Informationen
- Seminar Brandschutzpläne erstellen und prüfen
- Online-Seminar Brandschutzordnung nach DIN 14096 richtig erstellen
- Digitale Fluchtwegsimulation (Planerbrief 37 – September-Oktober 2022)
Suchbegriffe
Fluchtwegsimulation, Evakuierungskonzept, Evakuierungssimulation, BIM, Building Information Modeling, Digital Twin, Brandschutz, Fluchtweg, Rettungsweg, Brandschutz, Sicherheitstechnik, Sicherheitskonzept, Gebäudeplanung, Architekten, Planer, Errichter, Betreiber