Schlagwortarchiv für: 200 Jahre

Mit Erfindergeist Krisen bewältigen

Mit Erfindergeist Krisen bewältigen

Am 20. August 1823 vor 200 Jahren ist der deutsche Verleger Friedrich Arnold Brockhaus gestorben. Noch jeder hat beim Klang dieses Namens die gleichnamige Enzyklopädie vor Augen, die mit 20 Bänden des bildungsbürgerlichen Wissens die Bücherregale von Eltern und Großeltern füllte. Mit unternehmerischem Gespür hat Brockhaus erahnt, wie ein „Conversations-Lexicon“ helfen kann, die Welt zu verstehen, als er auf der Leipziger Buchhändlermesse die Verlagsrechte des unfertigen Lexikons von Löbel und Franke erwarb. Schon bald musste er seine erfolgreiche Idee gegen Nachahmer schützen und kämpfte zunächst mit Rechtsmitteln gegen den Nachdruck der Buchdruckerei Macklot in Stuttgart. Als das nichts half, startete er eine beispiellose Kommunikationskampagne – und war letztendlich erfolgreich damit, da sich die öffentliche Meinung hinter ihn stellte und schließlich den Inhaber der Buchdruckerei zum Aufgeben zwang.

Am 15. Dezember 1832 vor 100 Jahren starb der französische Ingenieur Gustave Eiffel. Bekannt von ihm sind seine Bauwerke aus Stahl wie der Pariser Eiffelturm und die Freiheitsstatue in New York. Er meldete ein Patent an, dass es erstmalig ermöglichte, Stahlkonstruktionen von über 300 m Höhe zu bauen und baute für die Pariser Weltausstellung 1889 in nur 26 Monaten Bauzeit den Eiffelturm, heute ein international bekanntes Symbol für Paris und Frankreich.

Der ICE 884, der am 3. Juni 1998 in Eschede mit 101 Toten in einen der schwersten deutschen Eisenbahnunfälle verwickelt war, hieß „Wilhelm Conrad Röntgen“. Er war nach dem Physiker und Hochschullehrer in Würzburg benannt, der die „X-Strahlen“ (engl. x-rays) entdeckte, die dann nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Hierfür erhielt Röntgen 1901 den Nobelpreis für Physik. Röntgen galt als bescheidener Mensch. Er verzichtete auf eine Patentierung seiner Erfindung, da er der Auffassung war, dass seine Erfindungen und Entdeckungen der Allgemeinheit gehören. Der Röntgenapparat verbreitete sich dadurch schneller. Vor 100 Jahren starb Röntgen am 10. Februar 1923 in München.

Weitere Gedenktage 2023:

  • 5. November 1923, 100. Geburtstag des deutschen Journalisten Rudolf Augstein, Gründer des Magazins „Der Spiegel“
  • 20. Juni 1948, 75. Jahrestag der Währungsreform in Westdeutschland. Die Reichsmark (RM) wird durch die Deutsche Mark (DM) abgelöst.
  • Am 31. Mai 2023 findet die Sozialwahl statt. Bei der alle sechs Jahre stattfindenden Wahl werden die Vertreter der gesetzlichen Sozialversicherungsträger gewählt. Sie ist mit 51 Millionen Wahlberechtigen nach der Bundestag- und der Europawahl die drittgrößte Wahl in Deutschland.

Autor: Eckart Roeder, Geschäftsführer, Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Weitere Informationen

Wird 2021 alles besser?

Und welche Aktualität die Gedenktage 2021 haben

Corona wird uns auch 2021 verfolgen. Ob dann mit einer Impfung die Wirtschaft an ihre alten Erfolge anknüpfen kann? Bis dahin sollen uns die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) über die Runden helfen – und neuerdings auch +L (Lüften) und +A (App). Die Technik soll’s richten.

Oder das Immunsystem stärken, wie das Sebastian Kneipp vor 200 Jahren mit seinen Kaltwasserbädern vorgemacht hat. Zeitenwenden hat es immer gegeben. Die Anschläge vom 11. September vor 20 Jahren auf das World Trade Center waren so eine. Im selben Jahr ging Wikipedia an den Start und hat die Suche nach Wissen grundlegend verändert. Zehn Jahre später hat Angela Merkel die Energiewende ausgerufen, als am 11. März 2011 ein Erdbeben vor der Küste Japans einen Tsunami und in Folge die Nuklearkatastrophe von Fukushima ausgelöst hat. Nun werden die drei deutschen Kernkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C abgeschaltet, aber bezahlbarer Ökostrom lässt noch immer auf sich warten. Die fehlende (Kern-)Energie muss bis dahin aus dem Ausland importiert werden, um die zunehmende Elektroflotte zu speisen.

Visionär und fortschrittlich war die Gründung einer Sozialsiedlung in Augsburg durch Jacob Fugger – vor 500 Jahren! Die „Fuggerei“ gilt damit als ältesteste Sozialsiedlung der Welt. Die Diskussionen über bezahlbaren Wohnraum sind also durchaus nicht nur eine Problematik des heutigen Berlin. Und es gibt Menschen mit Ideen, die sich für den Sozialen Wohnungsbau einsetzen.

Wie das weitergehen soll, darüber darf bei der Bundestagswahl im nächsten Herbst und den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern abgestimmt werden. Vielleicht wird 2021 doch alles besser!

Autor: Eckart Roeder, Geschäftsführer, Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Weitere Informationen