Planerbrief 04 – September-Oktober 2015. Informationen zu Planung, Errichtung, Betrieb von Technischer Gebäudeausrüstung.

DGWZ-Fachbeirat Notfall- und Gefahren-Reaktions-Systeme setzt neuen Fokus

Fachbeirat NGRS setzt neuen Fokus

Im Rahmen der letzten Sitzung im September entschieden die Mitglieder des Fachbeirates Notfall- und Gefahren-Reaktions-Systeme (NGRS) der Deutschen Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit, den Fokus ihrer Facharbeit künftig von den Systemen auf das gesamte Management von Notfall- und Gefahrensituationen auszuweiten.

Zusätzlich zu dem besonderen Schutzbedarf werden neben Bildungseinrichtungen nun auch weitere öffentliche Einrichtungen mit Publikumsverkehr wie Einkaufszentren, Krankenhäuser, Arbeitsämter und Sozialämter, Bahnhöfe und Flughäfen in die Betrachtungen einbezogen. Hierzu plant die DGWZ eine Reihe von neuen Veranstaltungen und Seminaren.

Mit der 2016 veröffentlichten Vornorm DIN VDE V 0827-1 wurden erstmalig die Anforderungen an technische Systeme zur Unterstützung in Notfall- und Gefahren-Situationen geregelt. Die DGWZ hat seitdem in Veranstaltungen insbesondere Betreiber von Schulen über die Umsetzung zu NGRS informiert und Technische Risikomanager nach DIN VDE V 0827 ausgebildet, die die Risiken für Einrichtungen bewerten und Handlungsempfehlungen daraus ableiten können.

Autor: Dr. Barbara Löchte, Marketing Kommunikation, Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Weitere Informationen:

Licht strahlt heller und günstiger

Beleuchtungssanierungen werden immer wirtschaftlicher, die noch vor wenigen Jahren unmöglich erschienen. LED-Leuchten erreichen zunehmend höhere Lichtausbeuten kombiniert mit sinkenden Preisen.

Bei der Leuchtenauswahl sind allerdings die technischen Angaben der Hersteller richtig zu interpretieren. Ein häufig angegebener Wert für die Lebensdauer von LED-Leuchten liegt bei 50.000 h. Allerdings hängt die Lebensdauer stark von der Umgebungstemperatur ab. Einfache Formel: Je höher die Umgebungstemperatur, umso stärker verkürzt sich die Lebenserwartung der Leuchte.

Wer verschiedene Produkte vergleichen will, braucht objektive Vergleichskriterien. Zur Beurteilung der Lichtstrom-Performance über die Zeit ist die LxxByy-Angabe hilfreich. Steht im Datenblatt zum Beispiel L80B10, dann besitzen 10 % einer Gruppe von Leuchten nach Ablauf der angegebenen Lebensdauer weniger als 80 % des anfänglichen Nennlichtstroms.

LEDs zeichnen sich durch hohe Lichtausbeuten aus. Ein untaugliches Vergleichskriterium sind jedoch die Werte unter Laborbedingungen. Seriöse Hersteller geben den Leuchtenlichtstrom an, der beschreibt, wie viel Licht die komplette Leuchte im stabilen Betrieb bei 25° C Umgebungstemperatur tatsächlich abgibt.

Die Angabe einer Farbtemperatur [Kelvin] garantiert keine definierte Lichtfarbe. Herstellungstoleranzen und Alterungseffekte können zu großen Schwankungen führen. Klarheit schafft nur ein Testaufbau beim Kunden. (js)

Autor: Jürgen Spitz (js), Prokurist und Bereichsleiter Licht und Smart Building, DIAL GmbH

Mehr Umsatz für Sicherheitstechnik

Auf 3,3 Mrd. Euro ist laut ZVEI der Umsatz mit Sicherheitstechnik 2014 gewachsen. Dass dabei RWA mit einem Plus von fast 25 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre eine wichtige Rolle spielten, überrascht aufgrund des Industriegebäude-Booms wenig. Gleiches gilt für die Videotechnik, für die Kunden im selben Zeitraum rund 20 Prozent mehr investierten. Apropos Kunden: Geht es um Funktion und Handhabung, verlangen viele die „eierlegende Wollmilchsau“. Planer müssen daher hinsichtlich der Leistungsfähigkeit stets reinen Wein einschenken. (wf)

Autor: Dr.-Ing. Wolfgang J. Friedl (wf), Ingenieurbüro für Sicherheitstechnik, München

Planungsparameter für Videosysteme

Vor der Errichtung einer Videoanlage gilt es aus sicherheitstechnischer Sicht zahlreiche Dinge zu beachten. Zu den wichtigsten Fragen, die sich Planer stellen müssen, gehören unter anderem: „Welche Bereiche sollen überblickt werden und welche Auflösung ist erforderlich?“ Und: „Reicht es, Abläufe und Vorgänge wahrzunehmen oder sollen Personen erkannt werden?“ Denn je nach Anforderung, Bildszene sowie den Details, die man erkennen möchte, muss immer eine Mindestanzahl von Pixeln vorhanden sein. Dies gilt sowohl für die Aufnahme von Objekten als auch für Bilder von Personen. Auf den Punkt gebracht: Der Grundstein für gute Ergebnisse durch Videoanlagen wird stets vor der Installation gelegt.

Dabei ist die Menge der eingesetzten Kameras nicht zwangsläufig ein Kriterium für die Qualität des Sicherheitskonzepts. Vielmehr ist es ratsam, sich für die richtige Technik zu entscheiden. Nicht zuletzt, weil mit einer hohen Anzahl an Installationspunkten oft auch höhere Kosten verbunden sind. Eine mögliche Option für Planer können daher Kamerasysteme sein, die über mehrere Objektive verfügen und somit ebenfalls eine flächendeckende Überwachung oder Aufzeichnung ermöglichen.

Für die Aufzeichnung stehen unterschiedliche Lösungsansätze zur Verfügung, von speziellen Video-Appliances bis zu Videoaufzeichnungssoftware. Welche Aufzeichnungsmöglichkeit am besten ist, hängt von der jeweiligen Situation ab. Sollen etwa bestehende analoge Altkameras übernommen werden? Falls ja, wird ein hybrides Videosystem benötigt. So kann das Videosystem Schritt für Schritt an neue Gegebenheiten anpasst werden und die Investition ist langfristig abgesichert.

Erheblichen Mehrwert bieten übrigens Videoanlagen, wenn sie mit anderen informationsgebenden Gewerken gekoppelt wird. Gute Beispiele hierfür sind zum Beispiel Einbruch- und Brandmeldesysteme. Bei diesen „verknüpften“ Lösungen werden zusätzliche Informationen mit den Videodaten gespeichert und bilden für den Betreiber der Videoanlage individuelle, spezifische Suchmöglichkeiten. (ta)

Autor: Thomas Achter (ta), Business Development, Dallmeier electronic GmbH & Co. KG

Ergänzung zur VDI 6010 für Brandfallsteuerung

Im Januar 2015 ist das von vielen Planern sehnlich erwünschte VDI 6010 Blatt 3 zu Vollprobetests und Wirkprinzipprüfungen erschienen. Erstmals wird damit einheitlich geregelt, wie die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen technischen Komponenten von ganzheitlichen Brandschutzlösungen überprüft werden müssen.

Hintergrund: Gebäude ohne Beleuchtungs-, Lüftungs- oder Sicherheitsanlagen sind heutzutage undenkbar. Klar ist auch, dass diese Gebäudetechniksysteme nicht nur bei normalem Betrieb, sondern auch in Extremsituationen wie beispielsweise einem Brand korrekt zusammen funktionieren müssen. Um dieses Zusammenspiel für den Fall eines Brandes im Gebäude zu planen, umzusetzen und zu testen, gibt es die „Brandfallsteuerung“.

Der Begriff beschreibt nach VDI 6010 Blatt 2-2011 die „Ansteuerung von Komponenten eines Gebäudes bei einem Brandfall inklusive zugehöriger Steuerungskomponenten und Verknüpfungsfunktionen“. Mithilfe der nun in VDI 6010 Blatt 3 beschriebenen Verfahren lassen sich die beabsichtigten Wechselwirkungen, die im Rahmen der Brandfallsteuerung geplant werden, einheitlich kontrollieren. Eine unverzichtbare Voraussetzung, um die Ziele des Brandschutzes sicher zu erreichen. (en)

Autor: Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Eugen Nachtigall (en), Ingenieurbüro Nachtigall

IT-Grundschutz - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

IT-Sicherheit: Stabsstelle unverzichtbar

IT-Grundschutz - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)Beim Thema Informationssicherheit geht es längst nicht nur um Technik. Natürlich sind Maßnahmen wie Patchen, Virenschutz und Datensicherung weiterhin unverzichtbar. Sie sind aber völlig nutzlos, wenn beispielsweise der Serverraum für Jedermann frei zugänglich ist. Erfolg verspricht daher nur ein ganzheitlicher Planungsansatz. Voraussetzung ist die Implementierung einer zentralen Stabsstelle im Unternehmen, etwa durch den Posten eines Sicherheitsverantwortlichen. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Fortbildung und Sensibilisierung der Mitarbeiter, denn schon das Öffnen von Spam-Mails kann verheerende Folgen haben.

Wie Informationssicherheit auf allen organisatorischen und technischen Ebenen gewährleistet werden kann, zeigt der IT-Grundschutz des BSI, der aktuell modernisiert wird. Planer finden in den kostenfreien Unterlagen alles, was sie zu einzelnen Themenbereichen, wie etwa Sicherheit, Infrastruktur, IT-Systeme oder Netze wissen müssen. Dazu gehören unter anderem potenzielle Gefährdungsszenarien sowie entsprechende Sicherheitsmaßnahmen. Für die Umsetzung gilt hierbei: Ohne ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen geht nur sehr wenig. Zwar sind die Empfehlungen des BSI so geschrieben, dass nicht viel Geld investieren werden muss oder ein externer Berater benötigt wird, am Ende muss sich aber jemand verlässlich um das Thema kümmern. (hs)

Autor: Holger Schildt (hs), IT-Grundschutz, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Weitere Informationen

www.dgwz.de/it-grundschutz

Blitzschutz: Windlast-Anforderungen für Fangeinrichtungen

Windlast auf Blitzschutz-Fangeinrichtungen

Blitzschutz: Windlast-Anforderungen für FangeinrichtungenAls Konsequenz aus der globalen Erwärmung nehmen Stürme und Windgeschwindigkeiten überall auf der Welt massiv zu. Vor allem im Bereich Windlast werden Planer sowie Installateure somit vor neue Herausforderungen für die Beurteilung von Fangeinrichtungen gestellt. Dies betrifft nicht zuletzt den Blitzschutz. Jedoch lassen sich diese komplexen Problemstellungen mit modernen Fangeinrichtungen für Blitzschutzsysteme sicher und zuverlässig lösen. Wichtig ist dabei, dass die verwendeten Produkte die Anforderungen des Eurocodes 1 erfüllen. Dies gewährleistet, dass die Fangeinrichtung für hohe Windgeschwindigkeiten ausgelegt und kippsicher ist sowie über die benötigte hohe Materialfestigkeit verfügt. (hk)

Autor: Herbert Krämer, Director Global Account Management, DEHN + SÖHNE GmbH + Co. KG.

Weiterführende Informationen

Terminplanungs-Checkliste für Veranstaltungen 2016 (DGWZ 1014)

Tipps für die Terminplanung 2016

Terminplanungs-Checkliste für Veranstaltungen 2016 (DGWZ 1014)Geht es um die Planung von Veranstaltungen, ist die Suche nach dem richtigen Termin ein entscheidender Faktor. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, die Sie bei Ihrer Planung für 2016 beachten sollten.

Am wichtigsten ist die Urlaubsplanung der Mitarbeiter und der Beteiligten einer Veranstaltung sowie die Ferien in den Bundesländern. Oft vergessen wird der Karneval, in 2016 vom 4. bis 10. Februar, der im Rheinland und anderen katholischen Gegenden für termintechnische Totalausfälle sorgt. Zudem sind Kollisionen mit anderen wichtigen Branchenterminen zu vermeiden.

In den Messestädten sind bei großen Veranstaltungen keine bezahlbaren Übernachtungszimmer zu bekommen. Als sportlicher „Termin-Killer“ entpuppt sich auch immer wieder König Fußball. Wer im Juni 2016 Veranstaltungen durchführen möchte, sollte zeitliche Kollisionen mit den Partien der deutschen Nationalmannschaft bei der EM verhindern.

Eine Checkliste zur Terminplanung mit weiteren Planungshilfen finden Sie auf unserer Website.

www.dgwz.de/terminplanung