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Wilhelmina Katzschmann ist Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer sowie Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz.

Bremst der Baustoffmangel den Aufschwung?

Die Pandemie bescherte uns Lockdown, Schließung, Kurzarbeit und Homeoffice. Jetzt sollte man meinen, dass es wieder aufwärtsgeht und wir durchstarten können. Doch in der Baubranche herrscht ein bislang beispielloser Engpass: Baustoffe fehlen und es kommt immer wieder zu Lieferschwierigkeiten von Anlagen und Geräten.

Auch die rasant gestiegenen Preise führen mitunter dazu, dass den Bauherren inmitten der Bauphase das Geld ausgeht. Das Konstruktionsvollholz verteuerte sich beispielsweise im Mai 2021 um 83,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (Destatis, 5.7.2021).

Aber nicht nur unkalkulierbare Baupreissteigerungen machen uns in der TGA-Branche zu schaffen. Auch nicht mehr einholbare Terminverschiebungen und dadurch weit verspätete Inbetriebnahmen und hohe Nutzungsausfälle bereiten uns Sorgen.

Denn die Arbeiten in der TGA werden vor allem ausgebremst, weil manchmal der eine entscheidende Chip fehlt, der aus Fernost nicht geliefert wird. Dann ist zum Beispiel der Regelbaustein für die Lüftungsanlage nicht verfügbar. Lieferfrist: 6-9 Monate. Hier würde ich mir wünschen, dass die Produktion wieder verstärkt nach Deutschland zurückgeholt wird.

Die Auswirkungen der Pandemie sollten uns dafür sensibilisieren, wo „global“ sinnvoll ist und wo wir besser (wieder) „lokal“ planen sollten – auch wenn es vermeintlich einige Euros mehr kostet.

Autorin: Wilhelmina Katzschmann, Vorstandsmitglied Bundesingenieurkammer (BIngK), Vizepräsidentin Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz

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Digital Bauen und Planen mit Building Information Modeling (BIM)

Vernetzte Planung mit Building Information Modeling

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) will das digitale Planen und Bauen bundesweit zum Standard machen und ab 2020 bei allen Großprojekten verbindlich einsetzen. Ein Stufenplan zur Digitalisierung der Baubranche wurde vom Kabinett beschlossen. Mit Building Information Modeling (BIM) wird digital geplant und alle Projektbeteiligten können auf die vernetzten Informationen zugreifen. Zeitpläne, Kosten und Risiken können so früher und präziser ermittelt und optimiert werden.

Autor: Sebastian Schmidt, Verkaufsförderung, Data Design System GmbH

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Building Information Modeling, BIM, digital, Planen, Bauen, Bauwesen, Baubranche