Gibt es in 5 Jahren noch TGA-Planer?
Vor zwanzig Jahren war die Gebäudetechnik überschaubar: Zeichnungen und einfache Berechnungen reichten aus, große Projekte blieben handlich. Heute dominieren Normen und Abstimmungen, Kreativität tritt zurück. BIM brachte nicht die erhoffte Entlastung – nun rückt Künstliche Intelligenz in den Fokus.
Recherchen zu Fördermitteln oder Bauordnungen lassen sich künftig stark vereinfachen, komplexe Vorgaben können automatisiert geprüft werden. Ebenso werden Berechnungen und Simulationen schneller und günstiger: Statt teurer Spezialsoftware liefern KI-Tools Ergebnisse in Sekunden. Auch 3D-Renderings oder Kollisionsprüfungen eröffnen neue Spielräume für kreative Planung.
Zugleich erleichtern automatisierte Prüfungen von Verträgen und Leistungsverzeichnissen die Arbeit. Fehler und Lücken werden schneller erkannt, aber zugleich steigt der Druck, diese Technologien selbst einzusetzen, denn andernfalls drohen Nachteile gegenüber besser ausgerüsteten Partnern. Langfristig könnte auch die klassische Rolle technischer Zeichner entfallen: Mit Referenzmodellen generieren KI-Systeme komplette Planungen, die sich anpassen und variieren lassen.
Damit rückt der Planer näher an Beratung und Interpretation heran, während Routinen entfallen. Die Frage lautet daher nicht, ob sich das Berufsbild wandelt, sondern wie schnell und mit welchen Konsequenzen für die Rolle und Vergütung der Ingenieure.
Autor: Dr. Peter Burnickl, Geschäftsführer, Pro Bauherr GmbH




